Bleiplombe Berlin Roggenmehl 1

Funddatum: 2018-12-31

weitere Details:

  • Plombenart: Saatgut / Roggenmehl 1 (beste Qualität)
  • Herkunft: Berlin
  • Mühle: Borsigmühle
  • Zeitraum: 1895 – 1897
  • Durchmesser: ca. 21 mm
  • Stärke: ca. 4 mm
  • Gewicht: ca. 6 Gramm

Informationen zur Mühle:

Zeit Ereignis
1895 Lieferung einer Dampfmaschine durch A. Borsig
18.03.1895 Die Mühle geht per Pachtvertrag auf die „Berliner Dampfmühlen-Aktiengesellschaft“ über.
1896 Lieferung einer Dampfmaschine durch A. Borsig
1897 Die Mühle wird mit einer Hauptfront von 100 Meter Länge nach Plänen der Berliner Firma „Maschinenfabrik für Mühlenbau, vormals C. G. W. Kapler“ umgebaut und mit modernsten Maschinen ausgestattet. Die Vermahlleistung beträgt 150 t/d. Für die Vermahlung sorgen 46 Walzenstühle, zehn Mahlgänge und fünf Desintegratoren. Das Fassungsvermögen des Getreidespeichers beträgt 4.000 t. Über ein unterirdisches, 60 m langes Fördergurt wird das fertige Mehl bzw. die Kleie vom Mehlspeicher zur Spree und zu den Schiffen gebracht.
Herbst 1897 Die Mühle wird nach einem umfassenden, großen Um- und Erweiterungsbau erneut in Betrieb genommen
07.01.1898

Die Mühle steht in Flammen. Die Transmissionsschächte, welche durch alle Etagen des in seinen Türmen und Erkern bis zu acht Stockwerken hoch festungsartig gebauten Komplexes laufen, erweisen sich für die Verbreitung des Feuers als die denkbar günstigsten Bedingungen. Die eisernen Türen, welche innerhalb des Gebäudes eine Isolierschicht gegen einen etwaigen Brand bilden sollten, waren von den Arbeitern bei der Flucht aus dem brennenden Hause offen gelassen worden. So kommt es, daß innerhalb einer Viertelstunde nach Ausbruch des Feuers das gewaltige Gebäude einen einzigen Brandherd bildet.

Die Berliner Feuerwehren kommen wegen übergroßer Hitze und Mehlstaubexplosionen an den Brandherd kaum heran. Zudem sind die Leitern für das teilweise achtstöckige Gebäudezu kurz. (Effenberger 1913, Die Welt in Flammen, S. 108)

24.01.1898 Es glimmt bis zum 24. Januar im Rest-Gemäuer
05.1898 Verkauf des Grundstücks mit der ausgebrannten Mühle für 3,5 Millionen Mark an die Magdeburger Bau- und Kreditbank. Es geht später an die Baugesellschaft „Neu-Bellevue“, die hier Mietshäuser errichtet.
20.05.1898 Die Ruine der ausgebrannten Mühle wird erstmals gesprengt. (Die Spree-Fassade war beim Brand bereits eingestürzt)
11.06.1898 Vollständige Sprengung der Mühle durch ein Kommando des Eisenbahn-Regiments Nr. 1.

Quelle: http://www.albert-gieseler.de/dampf_de/firmen4/firmadet48964.shtml

Quelle: https://architekturmuseum.ub.tu-berlin.de/P/151719.php

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